Hypnose bei Vaginismus

Was ist Vaginismus?

Vielleicht kennen Sie das: Sie gehen zur gynäkologischen Untersuchung, aber Ihr Scheideneingang ist so angespannt, dass keine Untersuchung möglich ist. Oder Sie versuchen sich einen Tampon einzuführen oder Geschlechtsverkehr mit Ihrem Partner zu haben, aber auch das ist unmöglich oder mit starken Schmerzen verbunden. In diesen Fällen spricht man von Vaginismus.

Unter Vaginismus (Scheidenkrampf) versteht man eine unwillkürliche starke Verspannung des äußeren Drittels der Vagina (Scheide) sowie der Beckenbodenmuskulatur. Es handelt sich dabei um eine spastische Muskelverkrampfung, die zum Verschluss des Scheideneingangs führt und auftritt, wenn versucht wird, etwas in die Vagina einzuführen. Dies kann ein Finger, ein Tampon, der Penis des Partners oder das Spekulum bei der frauenärztlichen Untersuchung sein. Die Verkrampfung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Bei manchen Frauen ist zwar das Einführen eines Tampons möglich, sie können jedoch keinen Geschlechtsverkehr haben.

Es werden üblicherweise zwei Arten von Vaginismus unterschieden:

Primärer Vaginismus besteht, wenn es niemals möglich war, etwas schmerzfrei in die Vagina einzuführen. Er wird oft erst in der Pubertät oder bei jungen Frauen entdeckt.

Unter sekundärem Vaginismus leiden Frauen, bei denen die Verkrampfung durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst wurde. Auslöser können schwere traumatische Erlebnisse wie sexuelle Gewalterfahrungen oder ein Geburtstrauma sein, aber auch vergleichsweise harmlose Erlebnisse wie eine unsanfte gynäkologische Untersuchung oder wiederholte Schmerzerlebnisse beim Geschlechtsverkehr.

Durch die Verkrampfung wird ein Eindringen des Partners unmöglich und der Versuch, den Widerstand der Verkrampfung zu überwinden, kann erhebliche Schmerzen verursachen. Dadurch entsteht bei vielen Frauen und Paaren Frustration und Enttäuschung.

Wie behandle ich Vaginismus in meiner Praxis?

In einem ausführlichen Gespräch kläre ich mit der Patientin zunächst ab, dass es keine körperlichen Gründe für einen Scheidenkrampf gibt. In diesem Fall besprechen wir eventuelle seelische oder partnerschaftliche Herausforderungen.
Meiner Erfahrung nach stellen sich viele Frauen, die unter Vaginismus leiden, jegliches Eindringen in die Vagina und damit auch den Geschlechtsverkehr als gefährlich, unangenehm oder schmerzhaft vor. Manchmal bringen sie dies auch mit einem konkreten Erlebnis in Verbindung. Das kann eine unsensible gynäkologische Untersuchung gewesen sein, aber auch ein ungeschickter, liebloser Geschlechtsakt oder gar ein sexueller Übergriff.

Mitunter haben die betroffenen Frauen aber auch keinerlei konkrete Erinnerung an ein bestimmtes negatives Ereignis. Schließlich kann die Angst vor dem Geschlechtsverkehr auch durch einen sexualfeindlichen Erziehungsstil oder einen nicht offen ausgetragenen Partnerkonflikt entstehen.

In diesen Fällen habe ich mit der Autosystem-Hypnose gute Erfahrungen gemacht. Damit lässt sich meist der Grund für die Angst vor Geschlechtsverkehr finden, der in den meisten Fällen die Ursache für den Vaginismus ist.
Das Unterbewusstsein war dabei als das Problem entstanden ist und schuf mithilfe der Verkrampfung einen Schutz vor schmerzhaftem Erleben oder einem Konflikt. Deshalb weiß das Unterbewusstsein auch, wie das Problem zu lösen ist. Dafür sind meist zwei bis drei Sitzungen mit insgesamt vier bis sechs Stunden Hypnose nötig.

Um die Verkrampfung auch auf der körperlichen Ebene zu lösen, empfehle ich zudem ein bis zwei Yoni-Heilmassagen, die je etwa zwei Stunden dauern.

Zusätzlich gebe ich jeder Frau Übungen für zu Hause an die Hand, damit sie sich mit ihrem Körper wieder vertraut machen kann. Dazu gehört der Umgang mit Dilatoren in verschiedenen Größen, genauso wie herauszufinden: Was mag ich eigentlich selbst gerne? Wo mag ich Berührung und wie mag ich sie? Was törnt mich an und welche Fantasien benutze ich eigentlich? Wie ist mein Lustempfinden im Verlauf meines Monatszykluses? uvm.